Warum geht’s gut? – Danke für die Geburtstagswünsche

Endlich mal kein Krankenhaus und Zeit die letzten Monate zu reflektieren. Viele haben mich gefragt wie es mir geht und waren zum Teil verwundert, dass es mir psychisch “eigentlich ganz gut” geht. Sogar ich bin über meinen Gemütszustand positiv überrascht und hab mich gefragt warum das so ist. Ich möchte hier beginnen meine Gedanken dazu niederschreiben. Diese FÜHLEN sich für mich wahr an – verstehen tu ich es zum Teil auch nicht – muss ich auf nicht.

Rückblickend kann ich sagen, dass mich zwei Ereignisse besonders geprägt und auch verändert haben.

Die erste Operation
Das erste einschneidende Erlebnis war die erste Operation am Rückenmark im November 2011. Es war die erste schwierige Operation die mehrere Stunden dauerte. Ich hatte echt Angst vor diesem Eingriff. Mit Musik versuchte ich mir die Zeit zu vertreiben und mich abzulenken. Am Abend vor dem OP- Termin holte mich die Angst ein – und ich fing an zu betten und fragte Gott, ob er mir helfen wird – obwohl ich in den letzten Jahren diese Verbindung etwas ‘vernachlässigt’ hatte. Und ich spürte sofort, dass er mir beistehen und mir die notwendige Kraft geben wird. Ein wunderbares Gefühl das ich seit diesem Zeitpunkt in mir tragen darf und wofür ich sehr dankbar bin. Nachdem die Operation gut verlaufen war, holte mich der Alttag allmählich wieder ein und auch der neugewonnene Verbindung zu Gott wurde kaum mehr Bedeutung geschenkt.

Die zweite Operation
Ein Jahr später stand die nächste Operation im Kopf an. Vor der OP ging es mir relativ gut, unter anderem weil ich die Verbindung zu Gott nach wie vor verspürte. Das prägende Erlebnis war diesmal nach der Operation, als mir der Oberarzt mitteilte, dass es sich um ein Ependynom Grad 3 handelt. Ich fuhr mit dem Rollstuhl auf das WC und sah mich im Spiegel. Richtig gut sah ich mich zum Glück nicht, da meine Augenkoordination durch die OP stark geschädigt war. Ich erkannte aber ein Gesicht, dass durch das Cortison stark angeschwollen war. Die Augen waren extrem groß als würden sie im nächsten Moment herausfallen. Der Mundwinkel war nach unten gezogen und ich konnte in nicht bewegen. Große Probleme hatte ich auch beim Reden. Durch die taube Oberlippe konnte man mich nur sehr schwer verstehen. Ich fühlte, dass ich ganz unten angekommen war. Auch die Reaktion der Mitmenschen bestärkte mich in diesem Gefühl. In diesem Augenblick wurde mir plötzlich einiges klar (ich weiß nicht woher diese Erkenntnisse und Gedanken kamen):

  • Die Verbundenheit mit Gott und mit meinem Inneren ist sehr wichtig und müssen aktiv gelebt und gepflegt werden.
  • Heilung kann nur von innen passieren und erfordert einen aktiven Beitrag. Positiv Denken und abwarten ist zu wenig.
  • Ich fühle mich nicht bestraft, sondern auf meinem Weg.  Ich habe mich irgendwann entschieden, dass ich diese Erfahrungen in diesem Leben machen will und Gott unterstützt mich dabei. Ob diese Entscheidung so klug war, naja :)….

Für viele wird sich das seltsam und befremdend anhören. Auch für mich wäre das von zwei/drei Jahren unverständlich gewesen. Verstehen tu ich es heute auch noch nicht aber mit diesen Erkenntnissen zu leben fühlt sich in meiner Situation gut an.

Geburtstagsglückwünsche zum 34. Geburtstag
An dieser Stelle nochmals DANKE für die vielen Geburtstagsglückwünsche per Telefon, SMS, Mail und Facebook. Habe mich sehr gefreut. Hier noch das Geschenk meines Sohnes Elias:

Liebe Grüße aus Julbach
Markus

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3 Antworten auf Warum geht’s gut? – Danke für die Geburtstagswünsche

  1. Fritz Pühringer sagt:

    Servus Markus!

    Ich wünsche dir nachträglich noch alles GUTE zum Geburtstag.
    Es freut mich sehr das es dir wieder ein wenig besser geht. Mach weiter so.
    Liebe Grüße!
    Fritz

  2. Ingrid Gabriel sagt:

    alles gute nachträglich auch von uns 4 !!

  3. Karl Silvia (Schauer) sagt:

    Hallo Markus
    Ich habe Deinen Blog gelesen und es macht mich traurig das du eine so schwere Zeit durchleben mußt. Ich habe lange überlegt welche Worte wohl die richtigen sind.
    Aber Trost und Hilfe bekommt man nur von Gott. Sich dazu zu bekennen ist anfangs seltsam, damit sprichst du mir aus der Seele. Aber auch diese Beziehung muss erst wachsen . Es freut mich das du diesen Weg mit Gott gehst denn das ist der einzig richtige!! Ich werde dich in meine Gebete einschließen und ich wünsche dir und deiner kleinen Familie von Herzen alles Liebe und Gute!

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