Hab gestern in einem Buch die Überschrift “Voodoo in der Medizin” gelesen. Früher hätte ich mir gedacht – so ein Schwachsinn und das Buch weggelegt. Mittlerweile hört sich das eher interessant an und so habe ich zu lesen begonnen.
Die Macht der Worte
Die Überschrift war befremden ich merkte aber sehr bald, dass sich der Inhalt mit meinen Erfahrungen deckt. Im Prinzip handelt es um die Auswirkungen der Worte, die ein Arzt in einer schwierigen Situation wählt. Ist es im Voodoo der Fluch so ist es in der Medizin die Aussagen des Arztes.
Gute und schlechte Erfahrung
Ich hab in den letzten Jahren einige solcher Situationen erlebt. Und es ist unwahrscheinlich wie sich Worte tief einprägen können. Eine schlechte Erfahrung war jene, als mich ein Psychologe fragte, ob Todesangst bei mir auch ein Thema ist. Für ihn natürlich eine Standardfrage ohne Hintergrund, für mich war es aber die erste Berührung mit dieser Angst. Ich hab anschließen hart arbeiten müssen um diese Angst wieder loslassen zu können. Im Gegensatz dazu: als mir der Chirurg mitteilte, dass der Tumor im Gehirn bösartig ist, war meine erste Reaktion: “Das war’s dann also?” und er sagte darauf “Hoffnung gibt es immer“. Dieser Satz hat sich so tief in mein Gehirn geprägt, dass ich noch heute Kraft daraus schöpfen kann.
And it goes on
Mich hat dieses Thema deswegen so angesprochen, weil ich am Mittwoch – bei meinem Besuch im Wagner Jauregg – merkte, dass ich nach wie vor sehr hellhörig bin und Worte oder einfach nur die Mimik und Gestik von Ärzten beobachte und interpretiere.
Als ich ein Krankenzimmer kam hat mich ein Patient angesprochen “und wia lang hams dir nu gem?” Ich würde mir nie von einem Art ein Ultimatum geben lassen. Ich glaube das liegt alleine in der Hand Gottes und sein Aussage würde mich sicher verfolgen – so wie ein Fluch….
Ganz liebe Grüsse aus Julbach
Markus