Weihnachtszeit – Spendenzeit

Manchmal denke ich mir: Wenn ich mir für dieses Leben die Überquerung des Mount Everest vorgenommen habe, dann hat Gott mir eine Autobahn drüber gebaut. Die Hilfsbereitschaft und Unterstützung die ich bekomme ist immer wieder eine schöne Erfahrung, auch in finanzieller Hinsicht. Möchte mit kurz ein paar Zeilen zu einem sehr weltlichen Thema schreiben, zum lieben Geld.

Behindert sein ist teuer
Leider sind die finanziellen Belastungen für behinderte Menschen relativ hoch. Wenn man z.B. als gesunder Mensch einen Bauchmuskeltrainer kauft, gibts den bei Hofer um ca. 70 Euro. Ein Gerät das für mich passt, kostet da schon 2000 Euro. Gleiches gilt für einen Hometrainer. Gibts denn im Supermarkt um ca 100 Euro, koststet ein neuer für mich ca. 4000 Euro. Hier gibt es noch genug Beispiele.
Ich habe mir – auch durch Spenden – die wichtigsten Dinge finanzieren können. Physiotherapeutische Traningsgeräte, Duchrollstuhl, Winterreifen für Rollstuhl, Rollstuhl Zuggerät, Auto mit Automatik- Schaltung,… An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Spender! Vereine, private Personen und Firmen.

Was noch fehlt
Momentan bin ich gut ausgerüstet, einzig ein Treppenlift wäre eventuell hilfreich. Da ich aber nur einmal am Tag über die Treppe muss und ich das auch ohne Hilfsmittel schaffe (Rückwärts sitzend mit etwas Muskelkraft), ist er keine Notwendigkeit. Er ist ein gutes Gefühl wenn man etwas ohne Hilfsmittel schafft – man fühlt sich unabhängiger.

Behindert sein = Bittsteller sein
Anhand eines Treppenlifts möchte ich kurz zeigen, was eine Anschaffung im meinem Fall bedeuten würde. Schon seit ein paar Jahren werden alle Hilfsmittel im Bezug auf Treppensteigen nicht mehr von der GKK bezahlt. Heist also mal selber zahlen.

Bei einem Treppenlift für unsere gewendelten Treppe würden dass so ca. 20 000 Euro sein. Dafür könnte ich beim Land OÖ und beim Bundessozialamt um finanzielle Unterstützung ansuchen. Dabei habe ich keinen Anspruch darauf und kann auch nicht sagen ob bzw. wie viel ich bekommen würde Da ist man wiedermal Bittsteller….

Damit ich um finanzielle Unterstützung ansuchen kann, brauche ich einen Plan und drei Kostenvoranschläge von verschiedenen Anbieter. Ist sicher machbar aber doch auch etwas Aufwand. Und höchstwahrscheinlich werden sowieso weit über 10 000 Euro an Eigenleistung übrig bleiben – momentan also kein Thema.

Vielleicht ist aber alles auch viel einfacher und ich weiss es einfach nicht. Durchaus möglich, denn detaillierte Infos findet man nicht.

Land vs. Bund
Etwas verwirrend und zum Teil nicht verständlich sind die Zuständigkeiten. Man kann z.B. beim Land OÖ um eine Beihilfe zur Beförderung ansuchen – allerdings nur dann wenn man nicht berufstätig ist. Ist man berufstätig so ist der Bund zuständig. Da ich aber nur geringfügig arbeite, kriege ich die Förderung vom Bund auch nicht… Das Land zahlt mir also nichts weil ich zuviel arbeite – der Bund nichts weil ich zuwenig arbeite.

Versichern bringts
So um die Jahrtausendwende spazierte ich durch die Uni als mich Michael Warlischek ansprach. Er war als Versicherungsmakler gerade auf Kundenfang und ich ging in sein Netz:) Damals schloss ich einige Versicherungen ab. Lange wusste ich nicht für was eigentlich. Und als es dann im Jahr 2010 wirklich um meine finanzielle Existenz ging, stellte sicher heraus, dass ich wirklich richtig versichert war. Dank einer Berufsunfähigkeitsversicherung hab ich keine finanziellen Probleme. Ein herzliches Danke nochmals an Michael Warlischek.

Momentan keine Anschaffungen – keine Spenden
Und nochmals Danke an alle die spenden und dabei an mich denken. Das freut mich sehr und ich bin auch sehr dankbar! Da ich aber momentan keine Anschaffungen wegen meiner Behinderung habe, möchte ich auch keine Spenden annehmen. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, dieses Geld auf ein Konto zu legen oder es für etwas anderes zu verwenden. Es gibt einfach viele Menschen die es wirklich notwendiger brauchen. Trotzdem DANKE.

Und zum Abschuss noch ein Gedanke:
Etwas sehr wertvolles bekommen die meisten Menschen gratis – die Gesundheit. Auch ich hab dieses Geschenk bekommen. Aber was nichts kostet ist ja nichts wert? Bzw erkennt ma den wahren Wert wenn man das Geschenk verloren hat.

 

LG aus dem winterlichen Julbach

Markus

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